LANDWIRT GEORG KALMBACH SETZT AUF MEHRNUTZUNGSSORTEN
Georg Kalmbach und sein Vater Ulrich Kalmbach betreiben in Egenburg zwischen Augsburg und München Ackerbau und Bullenmast. Die Fruchtfolge besteht aus Mais und Weizen sowie im vierten Jahr Weiß- oder Rotkohl. Die Bullen kommen als Fresser mit 200 bis 220 kg auf den Betrieb. Wichtigstes Grobfutter ist die Maissilage. Im Folgenden erläutert Georg Kalmbach, worauf er bei der Wahl der Maissorte besonderen Wert legt.
Wie gestalten Sie die Futterration für die rund 80 Fleckviehbullen?
Das Grundfutter setzt sich aus 75 % Mais- und 25 % Grassilage zusammen. Das Kraftfutter besteht aus Weizen, Körnermais sowie zugekauftem Gersten- und Sojaschrot.
Welche Anforderungen stellen Sie an den Mais als Grundfutter und welche weiteren Faktoren spielen eine Rolle?
Ganz wichtig ist ein hoher Kornanteil als Voraussetzung für eine energiereiche, qualitativ hochwertige Silage. Dieser macht sich auch bezahlt, weil wir einen Teil des Maises an eine ortsnahe Biogasanlage verkaufen und abhängig von den Witterungsbedingungen im Anbaujahr den Rest dreschen.
Was bedeutet das für die Sortenwahl?
Wir fahren am besten mit Mehrnutzungssorten, weil sie uns die maximale Flexibilität bieten – auch um mit dem Körnermais auf Preisentwicklungen im Markt zu reagieren. Auf unseren relativ vielfältigen Standorten mit schweren, mittelschweren und moorigen Böden haben sich 240er-Sorten bewährt. Bei der Sortenwahl kommt es uns vor allem auch auf eine gute Jugendentwicklung und Standfestigkeit, Gesundheit und ausgeprägtes Stay Green für ein langes Erntefenster an. Trockenheitstoleranz ist natürlich auch ein Thema, aber hier im Voralpengebiet bei weitem nicht so entscheidend wie beispielsweise in Franken oder Brandenburg.
Verteilen Sie das Anbaurisiko auf mehrere Sorten?
Nein, wir konzentrieren uns auf eine Hauptsorte. Bevor diese aber zum Einsatz kommt, ist sie mindestens drei Jahre mit elf anderen Sorten in unserem Versuchsanbau gestanden. Seit zehn Jahren arbeiten wir hierbei eng mit RAGT zusammen. Von jeder Versuchssorte werden acht Reihen mit einer Länge von etwa 150 m angelegt.
Das ermöglicht uns im Vorfeld, Standorteignung und Ertragssicherheit gut einzuschätzen. Im Umstellungsjahr bauen wir zur Sicherheit immer noch ein paar Hektar der Vorgängersorte an, um den direkten Vergleich zu haben.
Der Versuchsanbau hat also einen hohen Stellenwert für Sie?
In der Tat, er gibt uns Gewissheit, dass wir die optimalen Sorten auf unseren Standorten einsetzen und zeitnah am Zuchtfortschritt teilhaben. Dafür lohnt sich auch der Aufwand.
Welche ist Ihre aktuelle Hauptsorte?
Das ist seit 2022 GREATFUL (S 240, K 240). Sie ist eine klassische Mehrnutzungssorte mit hohem Korn- und Gesamttrockenmasseertrag bei überdurchschnittlichen Stärke- und Energiegehalten.
Als standfeste, gesunde Sorte kommt sie auf unseren Standorten mit allem bestens klar und zeigt sich sehr ertragssicher.