Sorghumanbau – So funktioniert’s!

Veröffentlicht am 26/07/2024
Weitere Fruchtfolgen und veränderte klimatische Bedingungen machen Sorghum seit einigen Jahren zu einer immer interessanteren Alternative für Druschfrüchte und Silomais. Die Sortenwahl sollte hier in erster Linie nach Nutzungsrichtung und Reifegruppe erfolgen. Was bei der Aussaat, Bestandesführung und Ernte zu beachten ist, erfahren Sie hier.
Standort
  • wärmeliebend, daher kalte und/oder staunasse Standorte meiden
  • frost- und kältempfindlich (bereits ab 4 °C)
  • trockentolerant
  • gute Wassereffizienz durch sehr gutes Wurzelsystem
  • 400-600 mm Jahresniederschlag ausreichend
Fruchtfolge
  • attraktive Option zur Auflockerung von maislastigen Fruchtfolgen
  • kein Befall durch Maiswurzelbohrer
  • anspruchslos
  • selbstverträglich
Bodenbearbeitung
  • adäquat zum Mais
  • Saatbett unkrautfrei, feinkrümelig und gut abgesetzt
  • wasserschonend mit guter Rückverfestigung, da Sorghum ausreichend Keimwasser benötigt
Aussaat
  • ab Anfang Mai bei mindestens 12 °C Bodentemperatur, besser 16 °C
  • TKG ca. 25 – 45 g je nach Sorte und Jahr
  • Drillsaat mit 12 – 50 cm Reihenabstand (25 cm empfehlenswert)

Oder

  • Einzelkornsaat mit 30 – 75 cm Reihenabstand und 2 – 2,5 mm Säscheibe (70 Löcher)
  • Aussaatstärken:
    • Körnersorghum:   350.000 – 400.000 Körner/ha

z.B. RGT CAMBRIDGGE, RGT HUGGO

    • Qualitätssilosorghum:   280.000 – 330.000 Körner/ha

z.B. RGT SWINGG, RGT GGALACTIC BMR

    • Biogassilosorghum:  200.000 – 250.000 Körner/ha

z.B. AMIGGO

  • Saattiefe ca. 3-4 cm in eine wasserführende Bodenschicht, anwalzen
Ernte Körnersorghum

  • ab Ende September
  • Mähdrusch ab Kornfeuchte < 25%, optimal < 22%
  • ab 30% Feuchte dreschbar, Trocknungskosten berücksichtigen
  • physiologische Reife ab ca. 35% Feuchte
  • möglichst hoher Schnitt

 

Silosorghum

  • reihenunabhängige Technik, Maishäcksler
  • ab 25% Trockensubstanzgehalt in der Gesamtpflanze

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